Früh übt sich der „Storchengang“
Ein Vormittag rund ums Kneippen mit der DRK-Kita „Windspiel“
Es ist noch nicht zehn Uhr als sich mehrere Familien auf der großen Wiese vor dem Badesee in Saerbeck treffen. Auf Picknick-Decken, umringt von großen Eichen, warten alle gespannt auf ihre erste Kneipp-Erfahrung im See. Aber nicht für alle Anwesenden sind die Anwendungen neu – denn die Kinder wissen schon genau, was sie heute erwartet.
Nach einer kurzen Begrüßungsrunde von Lisa Lehmkuhl, Kita-Leitung der DRK-Kita „Windspiel“ in Saerbeck, erzählt das Team der Kita den anwesenden Familien die Entstehungsgeschichte der Lehren von Sebastian Kneipp. Die Geschichte und die damit verbundenen Elemente sind den Kindern so vertraut, dass sie die Erzieherinnen bei ihren Ausführungen tatkräftig unterstützen. Danach geht es ans Ufer des Badesees, um das klassische „Wassertreten“ zu erklären und kurze Zeit später sieht man Eltern und Kinder gemeinsam im sogenannten „Storchengang“ durch das Wasser waten. Sind die Familien zu Beginn noch zögerlich, legt sich dieses nach und nach, sodass selbst die Kleinsten versuchen, ohne die elterliche Unterstützung, im Wasser den Storchengang zu üben.
„Der Storchengang beschreibt eine Gangart, die zum klassischen Wassertreten dazugehört“, so Lehmkuhl. Die Füße werden abwechselnd aus dem Wasser gehoben und nach unten gedreht, ähnlich wie ein Storch beim Gehen. Dadurch soll die Wirkung des Wassertretens optimiert werden. Die gesundheitlichen Vorteile liegen für Lehmkuhl auf der Hand: „Das Wassertreten regt die Durchblutung und somit auch den Stoffwechsel an. Eine Stärkung des Immunsystems ist wiederum die Folge.“
Ein toller Effekt und mitunter der Grund, weshalb die DRK-Kita sich aktuell in der Zertifizierungsphase zum Kneipp-Kita befindet. „Die Kinder schon früh spielerisch an die fünf Elemente der Kneipp-Lehre heranzuführen, ist uns wichtig. Denn wer präventiv tagtäglich etwas für die Gesundheit tut, kann im besten Fall Krankheit verhindern“, so Lehmkuhl. Die fünf Elemente der Kneippschen Lehre umfassen die Bereiche Bewegung, Ernährung, Lebensordnung, Heilkräuter und Wasser. Diese werden bereits in der Zertifizierungsphase in Form unterschiedlicher Anwendungen in den Alltag der Kinder integriert.